Wie wird der Agavendicksaft hergestellt?
Schon in prähispanischer Zeit gewannen die Azteken in Mexiko Agavendicksaft aus den dickfleischigen Blättern der kakteenähnlichen Pflanze namens Maguey. Zum Erntezeitpunkt muss die Pflanze 7 bis 10 Jahre alt sein. Der innere Kern wird entfernt, um der Pflanze ihren Saft zu entnehmen. Damit dieser nicht verdirbt, wird er imFolgenden gefiltert, langsam bei niedrigen Temperaturen erhitzt und durch diesen Prozess eingedickt. Die Konsistenz des fertigen Agavendicksafts ähnelt der des Honigs, ist jedoch etwas flüssiger. Aus dem Agavensaft werden auch Tequila und Pulque – eine Art aztekisches Bier – hergestellt.
Inhaltsstoffe des Agavendicksafts
Agavendicksaft ist ein natürlicher Zuckerersatz. Er besteht aus Wasser, Fruktose und Glukose. Dabei macht der Fruktoseanteil mindestens 90 % aus. Im Gegensatz zu Zucker enthält der Agavendicksaft außerdem Proteine, die Vitamine A, B, B2, B3 und C sowie Mineralstoffe wie Eisen und Phosphor.
Gesundheitliche Vorteile des Agavendicksafts als Zuckerersatz
Obwohl Agavendicksaft etwas süßer als normaler Zucker ist, enthält er pro 100 Gramm etwa 310 Kalorien, während Zucker ungefähr 400 Kilokalorien aufweist. Verantwortlich für den süßeren Geschmack ist der hohe Fruktosegehalt, der bewirkt, dass Sie zum Süßen kleinere Mengen brauchen.
Dank der Fruktose besitzt der mexikanische Zuckerersatz einen niedrigeren glykämischen Index als gewöhnlicher Zucker. Ein hoher glykämischer Index bewirkt, dass Kohlenhydrate schneller ins Blut gelangen und infolgedessen der Blutzuckerspiegel während des Verdauungsprozesses ansteigt. Steigt der Blutzuckerspiegel an, versorgt die Bauchspeicheldrüse die Blutbahnen mit Insulin, um den Zucker abzubauen. Dies hat den Nachteil, dass der Fettstoffwechsel blockiert wird beziehungsweise sehreingeschränkt arbeitet, was mit der Zeit zu einer Zunahme von Bauchfett führt. Wer also abnehmen will,sollte darauf achten, Nahrungsmittel beziehungsweise
einen Zuckerersatz mit einem niedrigeren glykämischen Index zu sich zu nehmen. In geringen Mengen genossen (zwei Teelöffel pro Tag), kann er daher ein möglicher Zuckerersatz für Diabetiker sein, auch wegen seines Inulingehaltes – einem flüssigen Ballaststoff mit hohem Nährwert.
Allerdings gilt auch bei fruktosehaltigen Lebensmitteln das Prinzip des richtigen Maßes, denn zu viel an Fruktose kann Verdauungsbeschwerden und gegebenenfalls einen Anstieg des Harnsäurespie-gels erzeugen.
Wie schmeckt Agavendicksaft?
Den Zuckerersatz können Sie in verschiedenen Geschmacksnoten erhalten: Je heller er ist, desto neutraler und milder schmeckt er; je dunkler, desto mehr erinnert sein Aroma an Karamell. Geschmacklich kommt er dem Honig sehr nahe.
Sein Eigengeschmack bewirkt außerdem, dass Sie automatisch kleinere Mengen verwenden und somit Ihre Gesundheit schonen.
Tipps zur Verwendung
Sie können Agavendicksaft als Zuckerersatz für Kaffee oder Tee verwenden. Da Veganer auf tierische Produkte verzichten wollen, verwenden sie ihn als Honigersatz auf dem Butterbrot.
Sie können Agavendicksaft in der Küche generell als Honigersatz verwenden und brauchen wegen seiner höheren Süßkraft nur die Hälfte der im Rezept angegebenen Menge.
Er eignet sich aufgrund seiner guten Löslichkeit auch als Zuckerersatz in Obstsalaten, Joghurts, Getränken und Müslis. Achten Sie darauf, dass 100 Gramm Zucker ungefähr 65 ml des Agavensaftes entsprechen.
Wegen seiner guten Gelierfähigkeit wird der Agavendicksaft auch gerne zur Verarbeitung von Fruchtaufstrichen verwendet. Beachten Sie hierbei, dass mit Agavendicksaft hergestellte Fruchtaufstriche nicht so haltbar sind wie Fruchtaufstriche aus üblichem Haushaltszucker. Agavendicksaft kann auch als Zuckerersatz in Kuchenund Gebäck dienen.
Verwenden Sie hierzu ein Drittel der angegebenen Zuckermenge und reduzieren Sie etwas die Flüssigkeit Ihres Rezeptes. Der Zuckerersatz aus Mexiko ist etwas gesünder als herkömmlicher Zucker, aber es ist trotzdem wichtig zu beachten, dass die Verwendung in Maßen ist.
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