Hausapotheke richtig ausstatten

Einen unverwechselbaren Duft besitzen 100 % naturreine ätherische Öle und ihre Wirkung ist unbestritten. Verpackt in kleinen Glasflaschen sind sie den meisten bekannt. Gerne werden die Öle in Duftlampen getropft.

Viele weitere Anwendungsmöglichkeiten dieser hochwertigen Duftessenzen gelten allerdings immer noch als Geheimtipp der Hausapotheke. Sie basieren auf

naturreinen biologischen Pflanzenstoffen. Lavendel, Pfefferminze und Teebaum: Profis der Hausapotheke haben sie immer in der Tasche und Neulinge der Aromatherapie beginnen meist mit diesen drei ätherischen Ölen. Sie sollten in keiner Hausapotheke und auch nicht auf Reisen fehlen, um einfach und schnell einen juckenden Insektenstich zu beruhigen, sonnengeküsste Haut zu pflegen oder Kopfschmerzen zu lindern.  

Ätherische Öle werden durch verschiedenste schonende Verfahren aus den Blüten, Blättern, Zweigen oder sogar der gesamten Pflanze hergestellt. Die gebräuchlichste Art zur Gewinnung dieser ist die Wasserdampfdestillation. Sie erfordert ein hohes Maß an Können und Erfahrung, um beste Qualität zu erzielen. Das Pflanzenmaterial wird sorgfältig in einen sogenannten Alambique geschichtet und Dampf zugeführt. Dieser löst die Öltröpfchen aus der Pflanze. In einem gekühlten Rohr kondensiert der Dampf mit dem ätherischen Öl und sammelt sich in einem Behälter dem Florentiner Topf. Das meist leichtere und deshalb obenauf schwimmende ätherische Öl kann einfach abgeschöpft werden. 

In einer gut ausgestatteten Hausapotheke sind Heilpflanzensäfte ein fester Bestandteil. Sie eignen sich hervorragend, um auf natürliche Weise Abwehrkräfte zu stärken und Symptome zu lindern. Heilpflanzen werden als Lutschtabletten, Dragees oder Tropfen angeboten. Besonders angenehm sind sie aber als Heilpflanzensaft.

Vor allem die Schleimhäute können so direkt erreicht werden.  Für die Herstellung wird ein Teil der Pflanze, manchmal auch die gesamte Pflanze, mit einer speziellen Presse zu Saft verarbeitet. Durch kurzes Erhitzen auf 80-100 °C werden die Säfte haltbar gemacht, sie behalten jedoch viele der wertvollen Inhaltsstoffe.   

• Spitzwegerichsaft: hilft bei Entzündungen der Atemwege  
• Artischockensaft: hilft bei der Entgiftung 
• Baldriansaft: unterstützt sanft das Einschlafen
• Thymian: wirkt schleimlösend und befreit die Atemwege  
• Echinacinsaft: stärkt das Immunsystem 
• Johanniskrautsaft: kann Nervenschmerzen lindern 
• Kamillensaft: wirkt entzündungshemmend 
• Fenchelsaft: wirkt schleimlösend bei Erkältungen
• Melissensaft: kann Magen-Darmbeschwerden lindern  

Eine Hausapotheke ohne Arzneitee? Das gibt’s nicht! Die heilsame Wirkung sollte nicht unterschätzt werden, Arzneitees sind nicht mit gewöhnlichen Kräutertees zu verwechseln. Denn sie fallen tatsächlich unter das Arzneimittelgesetz und müssen neben ihrer Wirkung auch strenge Auflagen erfüllen und Verbraucherinnen und Verbraucher mittels Beipackzettel über die korrekte Anwendung, Wirkung, mögliche Nebenwirkungen und Kontraindikationen aufklären. Hinweise zur Zubereitung sollten daher genau befolgt werden, die Wirkung hängt maßgeblich davon ab.  

Für Ihre Hausapotheke in der Erkältungszeit eignen sich besonders Arzneitees, die entzündungshemmend und schleimlösend wirken. Dazu zählen zum Beispiel Holunderblüten und Lindenblüten. Für die Schleimhäute ist ein antibakterieller Arzneitee zu empfehlen, dafür eignet sich Thymian besonders gut. Bei Magen- und Darmerkrankungen greifen Sie am besten zu beruhigenden und entzündungshemmenden Arzneitees wie Kamillenblüten, Enzianwurzel oder Kümmel.