Die Zistrose (Cistus Incanus) kennen Sie wahrscheinlich von Reisen in die Mittelmeerregion. In den Südländern ist sie eine typische Pflanze der Macchia. Als Heilpflanze ist die Zistrose immer noch ein Geheimtipp.
Wissenswertes rund um Cistus
Anders als der Name vermuten lässt, gehören die rund 24 verschiedenen Arten Cistus nicht zu den Rosengewächsen, sondern zu den Malven.
Die filigranen, immer leicht knittrigen Blüten weisen auf diese Verwandtschaft hin.
Was den nördlichen Europäern in der pflanzlichen Hausapotheke die Malven waren, war für die Menschen in südlicheren Regionen der Zistrosenstrauch.
Schon die Götter des Olymp kannten den in Griechenland üppig sprießenden immergrünen Busch.
Einer Sage zufolge, sollen sich die Göttinnen und Götter herzhaft über den Status der Cistus gestritten haben. Die Götter wollten ihr Wundheilungswunder zuschreiben, während Göttinnen wie Aphrodite, Hera oder Selene in der Zistrose ein Schönheitsgeheimnis sahen. Der Zwist wurde beigelegt und man eignete sich darauf, dass Cistus beide Eigenschaften besäße. Um es gleich vorweg zu nehmen: In unseren Breiten ist Cistus keine anerkannte Heilpflanze. Für diesen Status bedarf es der jahrelangen
klinischen Forschung und Zulassung. Da man sich der Zistrose auf pharmakologischer Ebene keinen großen Profit verspricht, fehlt das Interesse an solchen Verfahren. Produkte aus Cistus dürfen bei uns lediglich als Nahrungsergänzung ohne die Zuschreibung irgendwelcher gesicherter Effekte bei bestimmten Krankheiten oder Leiden angeboten werden. Die Anwendung fällt in den Wellnessbereich und liegt im eigenen Ermessen der Verbraucher.
In Griechenland werden Tees aus diversen Pflanzenteilen schon seit Jahrhunderten zur Linderung und Stärkung getrunken.
In der Pflanzenheilkunde wird Cistus mit diesen Eigenschaften in Verbindung gebracht:
- Genügsamkeit
- Überdauern
- dem Element Feuer
- Stärkung der Abwehrkräfte
- antibakterielle Wirkungen.
Cistus zählt zu den Gewächsen, die als Erstes auf Brandhalden erscheinen. Sie wachsen in kargen Böden und überziehen im Mittelmeerraum Inselwelten und das Festland mit einem bunten Teppich. Die Blüten sind rosa oder weiß, zart und zerbrechlich, doch die Pflanze als Ganzes ist resistent und hart.
Cistus: Inhaltsstoffe und deren potenzielle Wirkung
In den Blättern, Blüten und Zweigen der Zistrose sind vor allem Gerbstoffe enthalten.
Die sind dafür bekannt, Bakterien, Viren und Pilzen im Körper entgegenzuwirken.
Weitere Inhaltsstoffe, denen unter anderem antioxidative Eigenschaften zugeschrieben werden, sind:
- Ätherische Öle
- Flavonoide
- Polyphenole
Cistus incanus wird unter Pflanzenfreunden sogar als die polyphenolreichste Pflanze Europas angesehen.
Welche Pflanzenteile werden verwendet?
Traditionell dienten Blätter, Blüten und junge Zweige für Anwendungen wie Tees und Tinkturen. Das Rohmaterial wird zur Blütezeit der Zistrose ab dem frühen Sommer gesammelt. Dann ist die Konzentration an den begehrten Inhaltsstoffen am größten. In früheren Zeiten wurde aus den Stängeln und Blättern der Cistus ein wertvolles Harz gewonnen (Labdanum), aus dem feinster Balsam oder würzige Räucherwaren hergestellt wurden. Aus den Blättern und feinen Ästchen des Zistrosenstrauches wird bis heute ein einfacher und sehr kraftvoller Tee hergestellt.
Cistus kaufen: welche Anwendungsformen gibt es?
Der Klassiker ist Zistrosen- oder Cistustee. Die Zistrose schmeckt allerdings etwas herb. Mögen Sie Schwarztee oder Grüntee, werden Sie sich schnell an den Geschmack gewöhnen. Tees können natürlich auch etwas gesüßt werden.
Aus den Tees bereiten Sie im Handumdrehen entspannende Umschläge, Spülungen für den Mundraum, Rachen und das Zahnfleisch sowie wohltuende Sitzbäder zu.
Als Kapseln, Lutschpastillen und Bonbons, auch kombiniert mit anderen Kräutern, ist der Geschmack von Cistus besonders fein und bekömmlich.
Und für die modernen Göttinnen bietet der Markt auch das ein oder andere Schönheits- und Pflegeprodukt (Shampoo) mit der feinen Wirkung von Cistus.
Cistus selber anbauen, sammeln oder kaufen?
In unseren Breiten wächst der Zistrosenstrauch nur unter besonderen Bedingungen und wenn er im Winter geschützt wird. Das Kultivieren der Pflanze ist nicht ganz einfach.
Da die Sträucher auch nur langsam wachsen, lohnt sich der Aufwand nur für passionierte Gärtnerinnen und Gärtner. Ansonsten ist der Einkauf fertiger Produkte sparsamer und effektiver. Die Pflanze wild im Urlaub
zu sammeln ist nur dann ratsam, wenn die Büsche weit abseits von Straßen stehen, keinen Viehherden zur Verfügung stehen (Ziegen wetzen sich gerne an den Büschen und hinterlassen natürlich auch Schmutz und Haare) oder in der Nachbarschaft von chemisch bearbeiteten Feldern wachsen.
Produkte mit Cistus aus dem Reformhaus liefern reine, jederzeit gleich bleibende und sicher bekömmliche Qualität. Stöbern Sie gern durch unsere Arznei- und Kräutertees und probieren die beliebte Heilpflanze aus dem antiken Griechenland selbst aus.